AP 5: Faunazucht – E³T & RPTU
Grundlage für ökotoxikologischen Untersuchungen ist die Verfügbarkeit einer Zucht der Versuchsorganismen. Für Grundwassertiere gibt es bisher keine standardisierten Zuchten, da die Tiere schwer zu hältern sind und sich nur sehr langsam reproduzieren (Rütz 2022, mündl. Mitt., Maier, 1990; Nowlin et al., 2016). Versuchstiere können bisher nur aus Wildfängen gewonnen werden.
Als Alternative für stygobionte Organismen bieten sich kaltstenotherme stygophile Arten an. Diese sind in vielerlei Hinsicht mit Grundwasserarten vergleichbar, zeichnen sich aber durch eine höhere Vermehrungsrate aus. Eine weitverbreitete Art des oberflächennahen Grundwassers, der Quellen und des hyporheischen Interstitials ist der Cyclopode Eucyclops serrulatus. Dieser lässt sich relativ leicht züchten (di Lorenzo et al., 2015; Park et al., 2005), sofern dafür geeignete Freilandpopulationen zur Verfügung stehen.
Ziel des AP5 ist es daher, geeignete Wildtiere bereitzustellen, die Zucht aufzubauen und zu etablieren. Anschließend sollen mit diesen Grundwasserorganismen (mit AP6) ökotoxikologische Untersuchungen hinsichtlich akuter und chronischer Toxizität etabliert und angewendet werden.