AP 4: Bestimmung der Zoonösen in Grundwasserökosystemen – RPTU

Das zentrale Ziel dieses Arbeitspaketes ist die umfassende Darstellung der Biodiversität der Grundwasserfauna der in AP1 ausgewählten Standorte. Zum einen wird die Diversität auf klassisch-morphologisch Weise erhoben, um so den Bezug zu den bisherigen Biodiversitätsdaten zu gewährleisten (Stein et al 2012; 10.1038/srep00673). Darüber hinaus dienen diese Daten zum Abgleich mit den eDNA-Daten der Aquifere. Wasser aus den Aquiferen der ausgewählten Standorte (AP1) wird gefiltert, DNA isoliert, sequenziert und mit Referenzdaten (öffentliche Datenbanken und interne Datenbanken) abgeglichen, um die vorkommenden Arten zu identifizieren. Dieses Verfahren wurde in dem BMBF Projekt Bio-TGW erstmalig erprobt und großflächig eingesetzt. Die ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich diese beiden Methoden hervorragend ergänzen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die eDNA-Techniken als ein sehr wirkungsvolles Monitoring-Tool weiterzuentwickeln.

Die in AP4 erhobenen Daten dienen als Grundlage für das integrative Grundwasserqualitätsmanagement (GQM) und werden in den APs 7 und 8 einen zentralen Beitrag zur sozial-ökologischen Bewertung des Stellenwerts von Grundwasserökosystemen leisten. Darüber hinaus wird die Assoziation von Umweltdaten, Biotests und der Artenzusammensetzung der Lebensgemeinschaften eine Reihe von grundlegenden ökologischen Fragen der Grundwasserhabitate erstmalig beschreiben:

  • Welche ökologischen Ansprüche haben die bisher kaum untersuchten Grundwasserarten?
  • Wie unterscheiden sich Grundwasserarten in ihrer Vulnerabilität bezüglich bestimmter Umweltstressoren?
  • Welche in der Umwelt festgestellten Chemikalien haben eine Bedeutung für das Ökosystem?
  • Welche der deskriptiv ermittelten Korrelationen zwischen der Artenzusammensetzung der Lebensgemeinschaften und den chemischen Daten lassen sich experimentell validieren?